Moore sind faszinierende und geheimnisvolle Lebensräume. "Oh, Schaurig ist’s, übers Moor zu gehen". Diese Worte von Annette von Droste-Hülshoff aus ihrem fast 200 Jahre alten Gedicht lässt fast bei jedem ein kleines Schauer über den Rücken laufen. Heute sind die meisten Moore entwässert und es ist ungefährlich sie zu betreten. Dennoch haben sie ihren Reiz nicht verloren. Werte wandeln sich - früher wurde jeder Quadratmeter nutzbar gemacht, heute erkennt man, dass die Natur ihren eigenen Wert hat und der Ruhe und Erholung dienen kann.
Moore erbringen somit auch kulturelle Leistungen [1, 2]:
Wenn von der Erholungsfunktion von Mooren gesprochen wird, so ist hiermit ein Teil der kulturellen Leistungen gemeint, die Moore für die Gesellschaft erbringen. Menschen nutzen insbesondere naturnahe Moorgebiete für Wanderungen, Spaziergänge und Radtouren, Moore bieten jedoch auch die Möglichkeit zu Ruhe, Entspannung und Besinnung. Diese Leistungen werden in vielen Fällen vornehmlich durch die einheimische Bevölkerung wahrgenommen, in anderen Fällen werden sie auch touristisch vermarktet (Moorbahnfahrten etc.) und tragen somit zur Regionalentwicklung bei. Häufig geht dabei Erholungsnutzung mit Bildungsangeboten (z.B. Infotafeln, Naturerlebnispfaden oder Vogelbeobachtungsstationen) einher.
[1] Mehl, D. (2012): Technische Maßnahmen im Gewässerschutz zum Schutz von Ökosystemleistungen – Ansatzpunkte für ökonomische Bewertungen. In: Hansjürgens, B. & Herkle, S. (Hrsg.): Der Nutzen von Ökonomie und Ökosystemleistungen für die Naturschutzpraxis. Workshop II: Gewässer, Auen und Moore. BfN-Skripten 319, Bundesamt für Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. [pdf]
[2] Naturkapital Deutschland - TEEB DE (2012): Der Wert der Natur für Wirtschaft und Gesellschaft - Eine Einführung. ifuplan, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Bundesamt für Naturschutz, München, Leipzig, Bonn. [pdf]